Wirtschaftsspiegel Thüringen Ausgabe 04/2014 - page 4

Automotive Thüringen
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Von Uwe Höhn, Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
Thüringer Automobilbranche bei
Erschließung internationaler
Märkte unterstützen
Für die Zukunft gibt es zwei Herausfor-
derungen: Die erste besteht in der
Schaffung von mehr emissionsreduzier-
ten Antriebstechnologien als Beitrag
zur Energiewende. Weltweit wächst das
Verkehrsaufkommen, Ressourcen wer-
den knapper. Daher erfordert es erheb-
liche Anstrengungen im Bereich von
Forschung und Entwicklung, damit
Elektroautos nicht nur alltagstauglich
sind, sondern auch bezahlbar werden.
Das Thüringer Wirtschaftsministerium
unterstützt seit 2011 die Automobil-
Die Automobilindustrie ist mit rund 500 Unternehmen und gut 52.000 Beschäf-
tigten ein zentraler Pfeiler der Thüringer Industrie. Gemeinsam mit der Zu-
lieferindustrie hatte die Branche im Jahr 2013 einen Gesamtumsatz von 7,8 Mil-
liarden Euro erzielt. Dies ist ein Anteil von über zehn Prozent an der Thüringer
Industrie insgesamt. Thüringen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem
hervorragenden Automobilstandort entwickelt mit international renommier-
ten Marken wie Opel, BMW und Daimler sowie kleinen, innovativen Firmen aus
der Zulieferindustrie.
und Zulieferindustrie mit der Gründung
und dem Ausbau des Thüringer Inno-
vationszentrums Mobilität (ThIMo) an
der TU Ilmenau, das sich auf die The-
men emissionsarme Verbrennungsmo-
toren, Leichtbau, Powertrain und Elek-
tromobilität konzentrieren wird. Zudem
fördert das Thüringer Wirtschaftsminis-
terium die Elektromobilität mit dem
Programm „Elektromobilität Thürin-
gen“, das vor einem Jahr startete. Jetzt
hat das Ministerium das Auswahlver-
fahren auf ein Wettbewerbsverfahren
umgestellt, um die Förderung stärker
auf integrierte Standortkonzepte und
die Erprobung neuer Geschäftsmodelle
zu konzentrieren. In Thüringen waren
im Januar 2014 gerade mal 111 Elek-
trofahrzeuge gemeldet. Dies entspricht
einem Zuwachs von 40 Fahrzeugen
oder 36 Prozent im Vergleich zum Vor-
jahr. In Deutschland sind aktuell rund
15.000 E-Autos zugelassen. Die Anzahl
der öffentlichen Ladepunkte in Thürin-
gen liegt bei 38.
Die zweite Herausforderung ist die
Verlagerung ganzer Wertschöpfungs-
stufen in außereuropäische Märkte. Es
ist kein Geheimnis, dass die Wachs-
tumserwartungen in den BRIC-Staaten
deutlich über denen in Europa und
Nordamerika liegen. Die Thüringer Au-
tomobilbranche muss deshalb künftig
noch stärker werden in ihrer Inter-
nationalisierung. Daher unterstützt das
Thüringer Wirtschaftsministerium Un-
ternehmen dabei, sich neue Märkte in
den Wachstumsregionen der Welt zu er-
schließen. Dazu gehören vor allem die
BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, In-
dien, China), aber auch die Next-11
(Ägypten, Bangladesch, Indonesien,
Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Philip-
pinen, Südkorea, Türkei, Vietnam).
Gleichzeitig wirbt das Ministerium für
Thüringen als Investitionsstandort. Dass
dies gelingt, zeigt die jüngste Ansied-
lung der indischen Bagla Group – ei-
nem Automobilzulieferer – in Arnstadt,
die rund 12 Millionen Euro investiert.
Nach dem Automobilzulieferer Neu-
mayer in Schmölln und dem Optikun-
ternehmen siOPTICA in Jena ist es
bereits die dritte indische Direktinve-
stition im Freistaat.
Foto: SPD
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