Wirtschaftsspiegel Thüringen Ausgabe 04/2014 - page 9

Automotive Thüringen
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wird die TU Ilmenau nicht in Werkshallen entwickeln, sondern am
Computer. Dazu nutzt VISTA4F virtuelle Realität: Die komplexen
Prozesse und Phänomene realer technischer Systeme werden im
Labor, physikalisch und mathematisch steuerbar und messbar, nach-
gebildet. Bereits weit verbreitet ist die Anwendung von virtueller
Realität bei Fernsehsendern: In den Studios von Nachrichten- und
Magazinsendungen lässt ein Höchstmaß an moderner Technik
Moderator, Studioumgebung, Videoübertragungen und grafische
Illustrationen zu einer neuen Realität miteinander verschmelzen.
VISTA4F wird die an der TU Ilmenau bereits existierenden Test-
umgebungen der „Virtuellen Straße“ und des Kompetenzzentrums
Virtual Reality zu einem einzigartigen leistungsfähigen Simulations-
und Testzentrum miteinander vernetzen. Dabei ist die Einbeziehung
des Fahrers – und damit einer psychologischen Komponente – in
das ansonsten von komplexer Technik geprägte Forschungsfeld ein
wesentlicher Aspekt. Fachleute bezeichnen diesen Ansatz als „driver-
in-the-loop“.
Das Konsortium des ProExzellenz-Zentrums wird von Fachgebieten
des fakultätsübergreifenden Instituts für Medien und Mobilkom-
munikation der TU Ilmenau, dem Fraunhofer-Institut für Digitale
Medientechnologie IDMT und dem Fraunhofer-Institut für Integrierte
Schaltungen IIS in Ilmenau gebildet. Methodische und technische
Unterstützung erhält es durch das Thüringer Innovationszentrum
Mobilität, das unter anderem die „Virtuelle Straße“ beherbergt. Die
Forschungsarbeiten sind so angelegt, dass sie in einen Sonder-
forschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
münden. Sonderforschungsbereiche sind Einrichtungen deutscher
Hochschulen, die von der DFG für die Dauer von bis zu zwölf Jahren
gefördert werden, um es Wissenschaftlern zu ermöglichen, in einem
wissenschaftlich exzellenten Forschungsprogramm über die Grenzen
ihrer jeweiligen Fächer, Institute, Fachbereiche und Fakultäten hin-
weg zusammenzuarbeiten.
Das Landesprogramm „ProExzellenz“:
Mit dem VISTA4F-Projekt beteiligt sich die TU Ilmenau an der
Spitzenforschung im Landesprogramm „ProExzellenz“ des Frei-
staates Thüringen. Im Rahmen dieses Programms fördert der Frei-
staat Thüringen auf Empfehlung von wissenschaftlichen Fachex-
perten und der Thüringer Programmkommission Projekte der
Spitzenforschung und Professuren, die als ProExzellenz-Zentren be-
ziehungsweise ProExzellenz-Professuren von 2014 bis 2019 mit ins-
gesamt 20 Millionen Euro gefördert werden. Mit der Exzellenz-
Initiative unterstützt Thüringen herausragende Projekte in den
Bereichen Forschung, Innovation und wissenschaftlicher Nachwuchs
an den Universitäten. Der Thüringer Wissenschaftsminister Christoph
Matschie strebt an, wissenschaftliche Exzellenz gezielt auszubauen,
um die internationale Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der
Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu erhöhen: „Das stei-
gert die Attraktivität Thüringens als Ort für exzellente Forscher und
Nachwuchswissenschaftler und es erhöht Thüringens Leistungskraft
insgesamt“. (em/tl)
Thüringer Innovationszentrum
Mobilität (ThIMo)
Das „Thüringer Innovationszentrum Mobilität“ begleitet und
unterstützt durch eine industriegetriebene Forschung den
Wandel hin zur nachhaltigen Mobilität. In enger Partner-
schaft von Industrie und Wissenschaft wird im „Thüringer
Innovationszentrum Mobilität“ die gesamte Innovationskette
von der Grundlagen- über die Angewandte Forschung bis hin
zu wissenschaftlichen Dienstleistungen abgedeckt. Unter
dem Dach des Innovationszentrums werden die Kompe-
tenzen einer Vielzahl interdisziplinär arbeitender Wissen-
schaftler der TU Ilmenau und weiterer Wissenschaftsein-
richtungen gebündelt.
Das Innovationszentrum wird der Automobil- und Auto-
mobilzulieferindustrie als Ideengeber fungieren und völlig
neue Wachstumspotenziale erschließen.
Auf nachfolgenden Gebieten werden Innovationen erar-
beitet und Forschungsleistungen erbracht:
Eletromobilität
Powertrain
Optimierte Verbrennungsmotoren
Leichtbau
Das Thüringer Innovationszentrum Mobilität bietet:
Basis für Forschungsprojekte mit interdisziplinärem
Charakter
Möglichkeiten zu angewandter Forschung
Inanspruchnahme von wissenschaftlichen
Dienstleistungen
Zugang zu modernster Ausrüstung und Expertenwissen
.
Vorgestellt
.
Wir wollen
wissenschaftliche
Exzellenz ausbauen.
Christoph Matschie,
Thüringer Wissenschaftsminister
Foto: TMBWK
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